Friday, February 09, 2007

15N und die Bedeutung des "Coat Checks"

Fast jeden Freitag trifft sich unsere kleine, internationale Gemeinde in West Chester um in einem der vielen Clubs, Pubs oder Bars die Arbeitswoche ausklingen zu lassen. Beliebt ist auch das 15N in West Chester, dass seine Adresse gleich als Namen verwendet - sehr einprägsam.

Matthijs und ich wechseln uns normalerweise mit dem Fahren ab und ich hatte heute sozusagen meinen "freien Tag" und konnte also Trinken. Nach einem kleinen Obulus, den man entrichten muss wenn man vor 21Uhr das 15N betritt und dem Nachweis, dass man über 21 Jahre ist, bekamen wir am Eingang unseren Platikbecher und wir starteten unser Vergnügen. Bis 21Uhr gibts es für sage und schreibe einen Quarter (0.25$) Mixgetränke jeglicher Art, zwar immer in den gleichen Plastikbecher, damit niemand auf die Idee kommt Getränke zu bunkern für die Zeit nach 21Uhr, aber spätestens nach dem 3. Getränk ist das sowieso egal.

Man kann sich vorstellen, dass die Party so richtig im Gange war, nebenbei eine Band auftrat und die Stimmung nicht hätte besser sein können. OK, teilweise war es schon nervig, denn dieses Lokal wäre in Deutschland nie zugelassen worden, da wohl ca. 100 Menschen zu viel hier drin waren und es definitiv keinen wirklichen Fluchtweg gab, es sei denn man steigt über die Utensilien der Band. Die Toilette im 2. Obergeschoss hatte wohl einen Rohrbruch, denn das Wasser (ich hoffe dass es das war) tropfte von der Decke.

Punkt 2Uhr ist dann hier in PA Schluss mit lustig, bereits 15min vorher wird Rausschmeißermusik gespielt und dann wird man regelrecht aus der Bar rausgedrängt. Als wir dann ziemlich zum Schluss die Kleiderhaken am Eingang erreichten, mussten Nico und ich feststellen, dass unsere Jacken nicht mehr da waren. Ich musste mit einer viel zu kurzen, mit Grenadine besudelten Jacke vorlieb nehmen, Nico drehte ich eine übergroße Kurtjacke an - wir sahen zum Schießen aus, auch wenn uns nicht nach Lachen zu Mute war.

Da ich heute Abend von Matthijs abhängig war und dieser sich entschlossen hatte mit Ed und Fabian noch zum 7 Eleven zu gehen um Hot Dog zu essen, musste ich natürlich hinterher dackeln. Glaubt mir - Hot Dog war so ziemlich das Letzte an das ich nach all den Drinks überhaupt denken - geschweige denn sehen wollte. Dazu noch das Holländische Gebrabbel von Fabi (der in NL studiert) und Matthijs. Gegen 3 Uhr lag ich dann endlich wieder in meinem Bett.

Meine Bemühungen am nächsten Morgen beim 15N nachzufragen, ob sich jemand wegen einer falschen Jacke gemeldet hätte, blieben übrigens ergebnislos. Und nun kommt auch der Bogen zur Überschrift. Sollte man also in einem Etablissement "Coat Check" lesen, so bedeutet das nicht, dass die Jacke durchsucht wird - auch wenn mich das hier nicht mehr verwundern würde - sondern dass man kann hier seine Jacke abgeben kann, ein Nümmerchen bekommt und gegen Eintausch derselben am Ende des Abends auch seine Jacke zurück - das 15N hat so etwas leider nicht.