Saturday, October 27, 2007

Zurück in Deutschland

So nun bin ich schon gut 2 Monate wieder hier. Mittlerweile arbeite ich wieder bei Siemens Medical Solutions allerdings in einem ganz anderen Gebiet in Erlangen. Aber genug davon.
Bevor ich abgereist bin, wurde ich oft von meinen Landlords oder Arbeitskollegen gefragt, was ich denn am meisten vermissen werde. Den Donut Day jeden 3. Mittwoch im Monat bei Siemens, den Chocolate Cheesecake von der Cheesecake Factory, den Cashout an der Supermarktkasse, der free refill für Soda im Restaurant, der Brauch dass dem Geburtstagskind auf Arbeit eingeladen wird, anstatt dass dieser für alle anderen etwas ausgeben muss, oder den gesamten Lifestyle??? So - ich glaub langsam weiß ich es ;)
Natürlich kann ich jegliche Aussagen bestätigen, dass einem alles viel kleiner in Deutschland vorkommt. Und dies ist auch so, die Autos sind kleiner, und die Straßen natürlich auch. Besser finde ich es auch wenn die Ampeln mehr in der Mitte der Kreuzung sind als direkt vor meiner Nase und man muss sich halb verrenken um sie zu erkennen. Probleme bereitet mir die Beschilderung auf Deutschen Autobahnen. Denn woher um alles in der Welt soll ich wissen, ob mein Ziel mehr bei Ort1 oder Ort2 liegt wenn ich auf die Autobahn fahre? Ob ich aber Richtung Ost, Nord, West oder Süd muss ist mir hingegen klar.
Weiter geht es an der Tankstelle (regelmäßig vergaß ich in der ersten Zeit, dass ich auf die Kupplung treten muss wenn ich stoppen möchte) und dann stand ich völlig verwundert vor der Tanksäule und suchte den Schlitz für die Kreditkarte. Ist immerhin auch ein größeres Risiko der Tankstellenbetreiber, da man erst volltanken und dann abhauen kann.
Mit einem Ami ins Gespräch zu kommen ist außerdem viel leichter als mit jedem Deutschen, denn durch das obligatorische "Hi, how are you?" oder "How's it goin'?" hat man schon einen guten Ausgangspunkt. Sicher ist es bei den meisten nur oberflächlich gemeint, aber man sollte doch im Hinterkopf behalten: jede Freundschaft beginnt wahrscheinlich mit diesen beiden Sätzen - es kommt immer darauf an was man selber aus dem Gespräch macht.
Aber am Schlimmsten empfinde ich den Service hier in Deutschland. Der Kunde zählt hier wirklich nichts!
Es sind definitiv viele kleine Dinge die ich hier in Deutschland vermisse und ich denke immer noch gern an die schöne Zeit zurück.

Die letzten Monate waren sehr ereignisreich und ich bezweifle dass es noch einmal eine solche Zeit geben wird, in der ich so viele Erfahrungen und Erlebnisse in so unterschiedlichen Bereichen des Lebens auf einmal sammeln werde.

Hier also meine Top Ten woran man erkennt, dass man "zu lang" in den USA war:
  1. du sprichst jeden mit dem Vornamen an
  2. du wartest (vergeblich) im Restaurant bis man dir einen Tisch zuweist
  3. du schneidest zu Beginn dein Essen in Stücke und legst das Messer dann beiseite ,um deinen Arm unter dem Tisch zu verstecken
  4. du wartest (ebenfalls vergeblich) dass dir die Rechnung noch während des Essens serviert wird
  5. du bekommst verwirrte Blicke, wenn du einen Unbekannten fragst wie es ihm geht
  6. dir ist es nicht mehr peinlich in Jogginghosen einkaufen zu fahren
  7. du willst an der Supermarktkasse Geld abheben
  8. beim Flackern des Lichtes denkst du automatisch an einen heftigen Sturm, Stromausfälle gehören für dich zum Alltag
  9. selbst bei 109F führst du einen Pulli bei dir - für den Fall du musst in eines der vielen Klimatisierten Gebäude
  10. du rechnest jeden Augenblick damit deiner "Stolen Identity" zu begegnen
Diese Liste kann natürlich erweitert werden...mal sehen was mir noch so alles auffällt.

Eins steht für mich jedenfalls fest: sollte sich noch einmal so eine Möglichkeit bieten, würde ich sicher nicht nein sagen!

Sunday, August 12, 2007

Abreise

So, das war es nun also. Ich bin wieder auf deutschem Boden. Obwohl ich fast alles schon am Tag vorher gepackt habe, war es am Morgen meines Abfluges doch noch etwas chaotisch geworden.

7Uhr Aufstehen, verstauen meiner restlichen Utensilien, noch mal schnell den Bettbezug waschen, trocknen und zusammenlegen, natürlich war das Siemens Notebook auch noch an und trotz Out Of Office Reply kommen noch zahlreiche Mails, die man auch nicht unbeachtet lassen kann,...

10.30Uhr Alles im Koffer, nun der Check - und oh Schreck: 13kg zu viel im Koffer. Nunja mit muss es dennoch.

10:45 Die Koffer sind vor dem Auto - aber wie bekommt man nun 2 schwere Koffer allein in den viel zu hohen Kofferraum? Der Rücksitz muss dran glauben und unter zu Hilfenahme des Hebelgesetzes sind die Koffer auch endlich verstaut.

11.30Uhr meinen Manager bei Siemens suchen, um das Eigentum von Siemens zurückzugeben (Ausweis, Notebook, Tasche,...). Manager nicht da, Assistentin von Director suchen, sie ist natürlich auch nicht da, also Assistentin anderer Manager suchen. Die Rundreise gleich nutzen um noch allen Kollegen Tschüß zu sagen.

11.50Uhr Endlich im 2. Flur endlich eine Assistentin getroffen, die mir die Sachen abnimmt.

12Uhr Treffen mit Christine und Conny eine letzte Ice Cream von Brewster an der Route 30 dabei über das Übergepäck reden und sich total verunsichern lassen. Horrente Summen die man für Übergepäck zahlen muss. Was nun - 3. Koffer kaufen? Nein, das kostet ebenfalls, Zeit ist auch keine mehr.

12.30Uhr Kollegen anrufen der als Delegate in den Staaten ist.

12.45Uhr Zurück zu Siemens, die unwichtigen schweren Sachen auf dem Siemens-Parkplatz wieder auspacken und Kollegen bitten diese bei seinem nächsten Besuch nach Deutschland mitzubringen.

13.15Uhr Auf dem Weg zum Philadelphia Airport

14Uhr Ankunft am Flughafen, jetzt heißt es freundlich sein zum Servicepersonal, denn es sind immer noch 8kg Übergepäck.

14.05Uhr geschafft, der Koffer darf mit, ohne zusätzliche Gebühr, man ist ja Vielflieger ;)

16Uhr Abflug in die Heimat

Der Flug war unspektakulär und ruhig, und gab mir viel zu viel Zeit zum Nachdenken.
Natürlich kamen in letzter Zeit die Fragen auf warum ich denn nicht ganz hier bleiben wolle und was ich denn am meisten vermissen würde. Sehr gute Frage...vielleicht die Donut Days jeden 3. Mittwoch bei Siemens, die 24/7 Einkaufsmöglichkeiten? Ich denke am meisten werde ich wohl die Menschen hier vermissen. Auch wenn mein Team nur aus meinem Manager und mir bestand und wir auch fast immer in unterschiedlichen Projekten mitgearbeitet haben, war er sehr nett und hilfsbereit auch bei der Suche nach einem Job bei Siemens in Deutschland. Am Anfang dachte ich dass mir nichts schlimmeres passieren könnte, als im Nebengebäude zu arbeiten ohne Kontakt zu den anderen Internationals zu haben. Im Nachhinein muss ich jedoch sagen, konnte mir eigentlich nichts besseres passieren. Vor allem die Kollegen vom SAP Team haben es mir wirklich einfach gemacht mich dort einzuleben und -arbeiten.

Natürlich werde ich auch "meine" 4 Hunde und meine Landlords vermissen. Sicher war die Zeit mit ihnen nicht immer einfach. Obwohl beide sehr nett zu mir waren, machte der Umstand dass sie sich entschieden haben sich scheiden zu lassen das Zusammenleben etwas komplizierter. Vor allem auf die lautstarken Auseinandersetzungen am Anfang hätte ich gern verzichtet.


Sunday, July 22, 2007

Brandywine Valley

Das Brandywine Valley liegt im Norden von Delaware. Ganz amerikanisch kann man hier einen "Scenic Drive" machen, worunter der Amerikaner im Allgemeinen eine gut ausgebaute Straße versteht und den Reisenden lediglich darauf hinweisen soll dass die Landschaft links und rechts von der Straße schön ist. Wir legten immerhin auch ein paar Stopps ein und sahen so unter anderem schöne Mansions und besuchten das Rockwood Mansion & Garden mit Möbeln aus damaliger Zeit. Ok, für Europäer nicht so eindrucksvoll aber bei den Amerikaner ein echter Hit und man kann sich vorstellen, dass es von allen Seiten ein "Oh" und "AH" und "Gorgious" und "Lovely" gab.
Interessanter fand ich das Hagley Museum. Der Ort wo die Geschichte der Firma du Pont begann (diese Firma zahlt jegliche Steuern im Staat Delaware, weshalb man dort bis heute die Artikel billiger bekommt als in anderen Staaten). Wir konnten hier das alte Schießpulverwerk der Firma uns anschauen und bei einer kleinen Demonstration lernten wir, wie dieses hergestellt wird.

Friday, July 20, 2007

Lights of Liberty

Heute Abend ging es nach Philadelphia. Direkt neben der Independance Hall startet nämlich die Lights of Liberty Show. Eigentlich ist es keine richtige Show sondern ein Spaziergang. Die Show fängt in den Sommermonaten immer nach Einbruch der Dunkelheit statt. Jeder Teilnehmer bekommt zuerst ein Headset und dann geht es los, zu 5 historischen Schauplätzen die schon vor 230 Jahren Orte der amerikanischen Revolution waren. Riesige Laserprojektionen auf den historischen Gebäuden wie Carpenters' Hall oder der 2nd Bank of US dazu kurze Geschichten und Geräusche über Headset ließen die Geschichte von damals in die Wirklichkeit zurückkommen.
Diese ca. 60 minütige Show kann ich nur jedem Empfehlen. Selbst wenn man sich nicht für die Geschichte Philadelphias interessiert so ist die Lasershow allein schon sehenswert!

Alles hat ein Ende....

Heute war mein letzter Arbeitstag bei MED US und so richtig kann ich es noch gar nicht fassen. Zum letzten Mal leitete ich unseren SCRUM- Conference Call an dem alle Directors der verschiedenen Kompetenzcentren teilnehmen. Auch ansonsten gab es noch viel zu tun, da mein Manager leider mal wieder nicht im Office war. Zum Mittagessen haben meine Kollegen vom SAP-Team mich zum Mittag eingeladen. Mit Ravi, Venu, Manu, Umesh, Ranjana, Felix und Hans ging es zum Mexikaner.
Am Ende des Tages fiel es mir jedenfalls sehr schwer mich von allen zu verabschieden...aber wer weiß man trifft sich ja immer zweimal ;)

Jetzt habe ich noch ein paar Tage vor mir, bevor es wieder zrück nach Deutschland geht.

Sunday, July 15, 2007

Großer Gewinn

Ich muss schon zugeben: so oft wie in den letzten Monaten war und werde ich wahrscheinlich nie wieder in Casinos gehen. Dabei kommt es mir weniger auf das Spielen an, als vielmehr auf die Atmosphäre und das Beobachten der Spiele. Ab und zu versuche ich dann mein Glück an den Automaten. Da sind die Verluste überschaubarer und außerdem macht es so viel Spaß die lustigen Bildchen durchrattern zu sehen.

Normalerweise pegelt sich mein gewinn bzw, Verlust zwischen -5 bis +5$ ein. Heute allerdings hatte ich meinen persönlichen Bestgewinn übertroffen. Die Musik des Gewinnes wollte gar nicht wieder aufhören, während der Betrag Dollar um Dollar in die Höhe ging. Am Ende waren es 220$. Immerhin die halbe Monatsmiete hatte ich wieder rein :) Dennoch fällt es irgendwie schwer nach so einem Gewinn aufzuhören mit spielen.

Saturday, July 14, 2007

French Creek State Park

Bereits im Winter war ich schon einmal im French Creek Park. Jetzt im Sommer hat dieser natürlich noch viel mehr zu bieten. Nach einer Runde mit dem Ruderboot auf dem Hopewell Lake wanderten wir noch durch die Natur und entdeckten dabei einen Outdoor Swimming Pool. Da wir die Badesachen im Auto immer dabei haben, nutzten wir diese Gelegenheit. Allerdings hatte der Pool die Temperatur eines Bergsees.

Wednesday, July 11, 2007

Mein Farewell im Boathouse

Nachdem ich mich in letzter beim Interntable nicht häufig hab blicken lassen, war es heute mal wieder Zeit ins Boathouse zu fahren. Denn es war so ziemlich der letzte Mittwoch den ich noch nicht verplant hatte und in knapp 2 Wochen heißt es auch für mich Abschied nehmen. Ich werde die Leute hier schon ziemlich vermissen nicht zu vergessen die Chickenwings mit rohen Selleriestangen und dem Dip.